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hidden/obvious

es geht um das was wir als realität fast ständig und immer vor augen haben, aber damit noch längst nicht im auge. damit das hinter der pupille ankommt, muss etwas aus der struktur in die anwesenheit einer sichtbarkeit kommen.

wie und woran wir arbeiten.

beim material achten wir auf die details und die zusammenhänge, die unsere sichtweise entregeln können und die vordergründig unspektakuläres, oder nebensächlich unauffälliges ins zentrum setzen und die etwas völlig normales, alltäglich vertrautes und selbstverständliches in etwas nicht-selbstverständliches drehen. in etwas, das bei genauerem beobachten schwebend-ungesichert und unerwartet-losgelöst ist, oder von verstörend bodenloser leere. und das gleichzeitig, wie eine übersehene oder verhüllte seinszone ins auge kommt.

oft maskieren wir das material, nehmen eine dehnung in der geschwindigkeit vor, oder eine visuelle spreizung, isolieren eine bestimmte schicht und verstärken eine struktur. das schneidet eine ebene, eine strukturelle zone, aus der wirklichkeit heraus. manchmal verwenden wir szenisches filmmaterial aus privatem umfeld. das macht es anfällig dafür, darin lediglich eine persönliche illustration zu sehen. die unterscheidung von narrativer ebene und strukturellem differenzierungsprozess liegt tiefer, ist teilweise verdeckter, aber sie bringt und birgt viel mehr.

die maske kann der spezielle ausschnitt sein, oder eine synthetische ton-bildbeziehung, oder es ist das fehlen interpretierender kontexte und bezüge, dass die bilder auf abschüssiges gelände stellt.

alle maskierungen bringen uns einerseits in eine labile, völlig unvorhersehbare offene - und andererseits in eine sehr produktive, aktive, weil einsehbare, sich erschließende und zu erschließende position. damit eröffnet sich für uns, weil wir gemeinsam das bewusstsein darauf richten und gemeinsam an diesem re-formatierungsprozess arbeiten, eine weitere fragestellung.

ist es möglich, durch diesen schwebezustand bis zur rückseite der realität zu gelangen, wo die dinge und beziehungen von anderer art sind? biegt sich dort ein doppelter boden auf, eine resonanzfläche, die an und in den dingen, eine intensität, ein grenzenloses potenzial und ein fortwährend oszillierenders beziehungsgeschehen sichtbar macht?

an diesem brennpunkt kommt es zu einer wahrnehmungsverschiebung oder einem wahrnehmungsumschwung, weil man nicht von außen auf die strukturen schaut, sondern in ihre haut schlüpft.

 

 

 


osmosphere-kunstkollektiv:

matthias heipel, geboren 1965, lebt und arbeitet als künstler und designer in freiburg und zürich
axel malik, geboren1953, lebt und arbeitet als künstler in berlin